Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann,
steht in den Herzen 
seiner Mitmenschen.

Albert Schweitzer

Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann,
steht in den Herzen 
seiner Mitmenschen.

Albert Schweitzer

Abschiednahme / Aufbahrung

Die Abschiednahme ist die Begegnung von Angehörigen mit dem verstorbenen Menschen. Abschied nehmen heißt, den verstorbenen Menschen ein letztes Mal anzuschauen, vielleicht zu berühren und seinen Frieden zu spüren.

Wenn wir die Abschiednahme in unseren Beratungen ansprechen, löst ganz besonders dieses Thema bei den Hinterbliebenen sehr unterschiedliche Reaktionen aus.

Oft hatten die Angehörigen bereits die Möglichkeit, sich in aller Ruhe zu verabschieden. Meistens ist das der Fall, wenn ein Mensch zu Hause verstorben ist. Aber auch nahezu alle Alten- und Pflegeheime, das Hospiz und auch viele Krankenhäuser bieten die Möglichkeit, ungestört eine Zeit  beieinander zu verweilen. In diesem Fall empfehlen wir nur in besonderen Situationen eine Abschiednahme.

Fast jeder von Ihnen kennt wohl diesen Satz: „Ich möchte sie / ihn so in Erinnerung behalten, wie ich sie / ihn zum letzten Mal (lebend) gesehen habe.“ Das ist eine schöne Einstellung, denn es ist wundervoll, ein lächelndes Gesicht, ein fröhliches Lachen als letztes Bild vor seinen Augen zu haben. Aber wie oft haben die Angehörigen den Sterbenden begleitet, mussten zusehen, wie sich ihr Familienmitglied oder Freund in den letzten Stunden seines Lebens quälte und ihm sein Leid in das Gesicht geschrieben stand. Ist es dieses Bild, was man in seinem Herzen weitertragen möchte?

Immer dann, wenn Sie nicht die Möglichkeit hatten, sich in Ruhe und Frieden zu verabschieden, möchten wir Ihnen ein bewusstes Abschiednehmen nahelegen. Auch wenn die Konfrontation zunächst schmerzlich sein kann, hilft dieser Moment, den Tod des Angehörigen zu realisieren. Es ist ein erster und wichtiger Schritt bei der Bewältigung Ihrer Trauer. Sie haben Gelegenheit, sich an schöne Momente zu erinnern, sich zu bedanken oder sich für etwas zu entschuldigen. Sie können Ihrem Angehörigen eine Blume, einen Brief in die Hand legen. Haben Sie keine Angst vor Ihren Tränen, einer Zwiesprache, Berührungen oder einem Streicheln!

Wir möchten hier nichts beschönigen. Es ist für uns selbstverständlich, dass wir Ihren Angehörigen waschen, nach Ihren Wünschen kleiden, seinen Lieblingsduft anlegen, frisieren und ihm einen friedlichen Gesichtsausdruck geben. Doch ein toter Mensch wird niemals so aussehen, so riechen und sich so anfühlen, wie es Ihnen vertraut ist. Und dennoch kann in den meisten Fällen eine Abschiednahme den Angehörigen eine Hilfe sein – kann dabei helfen, sich vom Bisherigen zu verabschieden und das getrennte Weiterleben bewusst zu beginnen.

Um Ihnen und Ihrer Familie die Möglichkeit zu geben, sich in Ruhe und in einer angenehmen Atmosphäre zu verabschieden, bieten wir Ihnen die Nutzung eines eigens dafür vorgesehenen Abschiedshauses an. Ausführliche Informationen über unser „Haus Waldfrieden“ finden Sie unter „Abschiedshaus“.

Vielleicht stellt sich Ihnen an dieser Stelle eine wichtige und auch schwierige Frage. Sollen Kinder bei dem Abschied anwesend sein? Wir haben einige Gedanken zu diesem Thema auf der Seite „Kinder und Trauer“ zusammengetragen. Dieses, wie auch die verschiedenen Möglichkeiten einer würdevollen Abschiednahme besprechen wir gerne persönlich mit Ihnen.